Lokfriedhof Karthaus

Karthaus - Endstation vieler Dampflokomotiven

Karthaus - Endstation vieler Dampflokomotiven

Titel: Karthaus - Endstation vieler Dampflokomotiven

Autor: Wolfgang Kreckler

Herausgeber: Eisenbahnfreunde Jünkerath e.V.

Format: DIN A4

Seitenzahl:  184

Abbildungen: 383

Preis: 32,50 EUR


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Foto: Jürgen Zeug, Sammlung Wolfgang Kreckler

Irgendwann geht auch die Zeit für eine Dampflok zu Ende. Nach mehr oder weniger vielen Jahren der Arbeit als Zugtier vor unendlich vielen Zügen, lange, kurze, schwere, leichte … 


Manche Lokbaureihe hat es dabei zu besonderer „Anerkennung“ und „Wertschätzung“ gebracht, andere haben ohne viel Aufhebens und Beachtung treu und brav ihren Dienst verrichtet. Auf dem Lokfriedhof in Karthaus trafen sich dann die verschiedensten Lokbaureihen: Schnellzug-, Personenzug-, Güterzug- und alle möglichen Sorten von Tenderlokomotiven. Besondere Exemplare stellten sich ein, wie die 01 mit Henschel-Mischvorwärmer, Stoker- oder Heizlokomotiven, bei der DB damals schon ausrangierte Baureihen wie die 42 oder 52, die von den „Eisenbahnen des Saarlandes“ wieder neu in den Fuhrpark aufgenommen wurden. 


Die allermeisten aber waren ganz allgemeine „Arbeitstiere“ wie die preußische P 8 oder die G 10, genauso wie die P 10, die T 14.1 oder die T 18. Während die preußischen Loks in den Sechzigerjahren das Bild des Lokfriedhofs prägten, waren es zum Schluss die Einheitsloks: 01, 23, 44, 50, 64, 65, 82 und 86. 


Aber egal zu welcher besonderen Spezies die einzelne Maschine gehörte: Ihr Ende war bei allen gleich. Mit dem Schweißbrenner gingen die Männer an die Arbeit und zerlegten die einst stolze Lok in ihre Einzelteile. Diese gingen dann den Weg allen alten Eisens und landeten im Hochofen, um als neues Material wieder in den Verwertungskreislauf aufgenommen zu werden.


Jedenfalls gilt für die ausgediente Lokomotive das, was für alle und alles andere auch gilt und gerade auf einem Lokfriedhof besonders gut zu sehen ist: Es war einmal…


Sollte jemand Interesse daran haben, zu erfahren, wie und warum dieser Lokfriedhof gerade in Karthaus entstanden ist, wie es dort zuging, dort aussah und was dort passierte, dann sei ihm dieses Buch der Eisenbahnfreunde Jünkerath über den Lokfriedhof in Karthaus empfohlen. 

Man erfährt einen kurzen Überblick über die geschichtliche Entwicklung der Eisenbahn in Karthaus, die genauso spannend und interessant ist, wie die dort vorzufindenden, z. T. sehr ungewöhnlichen, Betriebsanlagen. Heute kaum noch vorstellbar, aber in Karthaus gab es einmal einen großen Rangier- und Güterbahnhof, ein Bahnbetriebswerk mit äußerst interessanten Betriebsgebäuden, ein Ausbesserungswerk und gleich mehrere Bahnhöfe/Haltepunkte in unmittelbarer Nähe der Betriebsanlagen. Von allem, sieht man einmal von den Bahnhöfen/Haltepunkten ab, ist allerdings nicht viel oder besser gar nichts mehr übriggeblieben.

 

Zumindest zu Beginn der Sechzigerjahre lagen noch viele Gleise des ehemaligen Rangierbahnhofes und warteten quasi auf eine neue Nutzung. Und warum sollte man nicht hier, da, wo reichlich Platz vorhanden war, die ausrangierten und ausgemusterten Dampflokomotiven vorübergehend abstellen, bevor man sie dann ihrem wirklich endgültigen Ende in den Hochöfen der Stahlwerke zuführte. Noch einen weiteren Grund gab es, der für diese Abstellfläche sprach. Nicht selten stellten erst die Ausbesserungswerke fest, ob eine Lokomotive ausgemustert werden soll oder muss. So entschied oft das AW Trier über deren Laufbahnende. Dass der Lokfriedhof zusätzlich als Ersatzteillager fungierte, trug nicht zuletzt zu seiner nicht geringen Bedeutung für viele weitere „Lokleben“ bei.

Was aber war das Besondere an einem Lokfriedhof?

 

Irgendwie faszinierte die Atmosphäre dieses nicht alltäglichen Platzes. Er war einfach anders als ein Bw, ein Bahnhof oder eine Strecke, an der man sich aufhielt, um Loks und Züge zu beobachten und zu fotografieren. Die Stimmung, die die abgestellten, ausgemusterten Arbeitstiere ausstrahlten war halt besonders. Sehr intensiv empfand man das vor allem im Sommer, wenn es heiß war. Halb verdorrtes Gras, Mücken, Schmetterlinge und Eidechsen sah und hörte man allenthalben. Ansonsten war es ungewöhnlich still und leise. Halt ein Zustand, wie ihn nur ein Lokfriedhof bieten kann.

 

Dazu kam eine für einen Lokfriedhof für die damalige Zeit sehr außergewöhnliche Tatsache. Hier konnte man neben den üblichen Baureihen auch noch zwei Baureihen beobachten, die bei der Deutschen Bundesbahn längst ausgemustert und verschrottet waren. Es waren dies Loks der Baureihen 42 und 52, die sich bei den Saarländischen Eisenbahnen noch einige Jahre länger im Betrieb hielten und erst ausgemustert wurden, nachdem das Saarland wieder der Bundesrepublik beigetreten war und die Eisenbahnen des Saarlandes (EdS) in der DB aufgingen.

 

Die heutigen jungen Lokfreunde können überhaupt nicht mehr nachempfinden, wie das war, wenn man, natürlich unerlaubter Weise, einen solchen Ort besuchte. Die Spannung begann schon mit der Anreise. Einmal wusste man ja nicht, welche „neuen“ Loknummern man denn antreffen würde. Nicht zu unterschätzen war natürlich, dass es verboten war dieses Bahngelände zu betreten und man u. U. mit unangenehmen Folgen rechnen musste. Es konnte einem durchaus passieren, dass man von der Bahnpolizei „abgeführt“ wurde.

 

So reifte im Laufe der Jahre immer mehr der Gedanke, das alles einmal in Form eines Buches darzulegen und zu beschreiben. Es war aber klar, dass es wohl nie mehr gelingen würde, eine Liste der je in Karthaus abgestellten Loks bis auf die letzte Nummer zu erstellen. Trotzdem ist es gelungen, fast 1.000 Lokomotiven ausfindig zu machen, die hier endeten. Immerhin.

Was alles an Baureihen in Karthaus seit den Sechzigerjahre zu finden war, zeigt die folgende Aufstellung:


01, 03, 186, 23, 3810-40, 39, 41, 42, 44, 50, 52, 5526-56, 562, 5710-35, 54, 65, 744-13, 780-5, 82, 86, 913-18, 935-12, 945-17. Das sind immerhin 23 verschiedene Baureihen, ohne Heizloks oder sonstige abgestellten Fahrzeuge.

 

Doch neben den vielen Loknummern gibt es auch noch andere Themen, die im Bezug zu einem Lokfriedhof ebenfalls interessant sind und zur Vollständigkeit sicher mit dazu gehören. So erfährt man, wie die ausgemusterten Lokomotiven überhaupt nach Karthaus gelangten. Die wohl allermeisten in Lokzügen aus den verschiedensten Bahnbetriebswerken. Entsprechende Bilder zeigen auch hier deutlich, wie und was dann passierte, wenn die Fuhre im Bahnhof Karthaus angekommen war.

 

Man erfährt, wie im Laufe der Jahre bestimmte Baureihen verschwanden und durch andere ersetzt wurden. Was mit vielen preußischen Baureihen begann, endete zum Schluss ausschließlich mit Einheitsloks.

 

Von einer ganzen Reihe der dort abgestellten Lokomotiven gibt es natürlich auch Bilder aus ihrer aktiven Zeit. Sie werden in gesonderten Kapiteln etwas ausführlicher und ihrem Lebenslauf vorgestellt.

 

Zum Schluss findet man die schon angesprochene Liste der nachgewiesenen Loks, die in Karthaus endeten. Dazu ergänzend, soweit noch bekannt, das letzte Bw und der Verschrottungstermin und -ort.


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