Am Sonntag, dem 4. Mai 2025, war ich bei unseren Kollegen vom Stellwerksmuseum Witterschlick zu Gast. Das Museum befindet sich in den Räumen des ehemaligen Bahnhofs an der Strecke Euskirchen–Bonn und ist nur an wenigen Tagen im Jahr geöffnet – darüber hinaus nach Vereinbarung.
Wir Eisenbahnfreunde Jünkerath sind mit unserer Situation zwar zufrieden, aber angesichts der großartigen „Location“ in Witterschlick kann man schon ein wenig neidisch werden. Die Lage des Bahnhofs ist ideal, und das gesamte Ensemble atmet Eisenbahngeschichte. Empfangsgebäude, Güterschuppen und Stellwerk sind liebevoll renoviert und stehen seit 2001 unter Denkmalschutz.
2004 erwarben Albert und Annette Söhngen den Bahnhof – ein echter Glücksfall für alle Eisenbahnfreunde. Albert Söhngen, ehemaliger Fahrdienstleiter bei der Deutschen Bahn, gründete gemeinsam mit Stefan Ingenfeld – den wir noch von unserer Uniformmodenschau kennen – ein kleines Eisenbahnmuseum. Auf der Internetseite wird es als „lebendiges Anfass- und Ausprobiermuseum“ beschrieben – und das ist keine leere Floskel.
Dass das keine leeren Worte sind, konnte ich am Sonntag beobachten. Bei meiner Ankunft kam ich am Güterschuppen vorbei, der eine Außenstelle des Standesamtes Alfter ist. Eisenbahnfreundinnen und -freunde können also in der historischen Güterhalle heiraten. Am Sonntag gab es dort im Rahmen der insgesamt sehr gut besuchten Veranstaltung Kaffee und Kuchen. Neben dem Stellwerk, das seit 2011 außer Betrieb ist, hatten die Kollegen einen Stand aufgebaut, an dem man allerlei Dinge von der Eisenbahn kaufen konnte: Dienstmützen, Uniformteile, Bücher und andere Dinge wechselten dort ihren Besitzer. Die Verkäufer, die ich noch von der Uniformmodenschau in unserem Museum kannte, waren selbstverständlich stilecht uniformiert. Wer wollte, konnte sich am historischen Fahrkartenschalter über die früheren Abläufe beim Fahrkartenverkauf informieren und eine Erinnerungskarte bekommen…. oder stilgerecht ein 1. Klasse-Abteil eines Triebwagens Platz nehmen.