Besuch bei den Eisenbahnfreunden Euskirchen

Manfred Jehnen • 27. März 2025

Besuch bei den Eisenbahnfreunden Euskirchen

Blick in den preußischen Lokschuppen

Der Besuch war schon länger geplant. Per Mail waren wir schon eine ganze Weile in Kontakt und kurz vor der Wiedereröffnung unseres Museums im Juni 2024 kam Andreas Schütz, Vorsitzender der Eisenbahnfreunde Euskirchen e.V., zu einem kurzen Besuch zu uns nach Jünkerath.


Dabei vereinbarten wir für das Frühjahr 2025 einen Gegenbesuch. Am 25.03. machten wir uns mit einer kleinen Delegation auf den Weg nach Euskirchen. Im Gegensatz zu uns findet man die Euskirchener Eisenbahnfreunde an einer ganz exponierten Stelle. Das ist auch nicht verwunderlich, denn das Vereinsdomizil ist ein rund 140 Jahre alter preußischer Lokschuppen, der unweit des Bahnhofs Euskirchen steht und zwei Weltkriege und manch andere schwierige Phase überstanden hat. 


Gegen 17:00 Uhr begrüßte Andreas Schütz uns am Lokschuppen. Mit dabei waren auch zwei Kollegen des Eisenbahnclubs Euskirchen e.V., die sich der Modellbahn verschrieben haben.


Der Lokschuppen musste noch ein wenig auf uns warten, denn nach der Begrüßung ging es zunächst einmal an einen Platz, der von einer kleinen Mauer umgeben war. Wie wir später erfuhren, standen dort einmal große Dieseltanks, an denen Lokomotiven mit Treibstoff versorgt wurden. Diese sind schon lange abgebaut und so wucherte der Platz zu. In den letzten Wochen wurde er von den Eisenbahnfreunden Euskirchen wieder hergerichtet, denn er ist nun für eine ganz andere Verwendung vorgesehen. Hier soll einmal die letzte Dampfspeicherlokomotive der Firma Pfeifer & Langen Platz finden. Diese steht derzeit noch auf der anderen Seite der Bahngleise und muss in Kürze einem Parkplatz weichen. 


Der neue Standort ist gut gewählt, denn jeder, der mit dem Zug wachen Auges in den Bahnhof Euskirchen einfährt, kann dann die liebevoll "Zucker-Susi" genannte Lokomotive sehen. Doch bis es soweit ist, wartet noch viel Arbeit auf die Euskirchener Eisenbahnfreunde. Der Transport muss organisiert und durchgeführt werden und auch an der Lok gibt es noch einiges zu tun, bis sie wieder in einem musealen Zustand ist.  

Die zweite Station unseres Besuches war dann der 1885 erbaute Rechteck-Lokschuppen. Das Gebäude steht seit 2011 unter Denkmalschutz und ist im Eigentum der Deutschen Bahn AG. Die Eisenbahnfreunde Euskirchen haben den Schuppen gemietet und es sich zur Aufgabe gemacht, das wunderschöne Bauwerk mit Unterstützung der DB AG und der Stadt Euskirchen zu sanieren. Das ist allerdings eine große Herausforderung, denn an dem Gebäude wurde viele Jahre lang nur das Notwendigste getan. Das Dach, die Untersuchungsgrube, die Schuppentore... überall ist Handlungsbedarf.


Die Eisenbahnfreunde Euskirchen sind aus dem "Verein zur Erhaltung historischer Lokomotiven" entstanden. Dieser Verein mit dem etwas sperrigen Namen bestand nur aus DB-Mitarbeitern und hatte es sich zur Aufgabe gemacht, Lokomotiven vor dem Schneidbrenner zu bewahren. Und so stehen im Lokschuppen zwei Maschinen, die der DB Regio gehören: die Diesellokomotive 218 128-7 und die Elektrolokomotive 111 003-0. Darüber hinaus steht derzeit noch eine östererreichische E-Lok eines privaten Eigentümers im Schuppen, außerdem eine vereinseigene Köf II (323 617-1) und ein Wohn-Schlafwagen der Bauart 420, der 1938 gebaut und viele Jahre bei der DB Instandsetzung eingesetzt wurde. In dem Wagen befinden sich Aufenthalts- und Schlafräume sowie eine Toilette und eine Dusche. Der Fahrzeugpark ist schön anzuschauen, bedeutet aber natürlich auch viel Arbeit für die insgesamt rund 30 Mitglieder des Vereins.


Andreas Schütz erkärte uns die Exponate und beantwortete bereitwillig alle unsere Fragen. Nach rund zwei Stunden machten wir uns auf die Heimreise nach Jünkerath. Im Gepäck hatten wir viele Impressionen, von denen wir nachfolgend einige im Bild zeigen. Da darf natürlich auch der Bauzug nicht fehlen, den wir zufällig im Bahnhof gesehen haben.

Auch die WDR-Lokalzeit war kürzlich in Euskirchen zu Gast. Den Link zum Beitrag finden Sie hier.

von Manfred Jehnen 24. Juli 2025
Unser Museumsstück des Monats ist eine Notlaterne der Deutschen Bundesbahn vor. Diese Form der Notlaternen gibt es auch von früheren Bahnverwaltungen. In unseren Beständen befinden sich solche der Deutschen Reichsbahn-Gesellschaft und auch eine aus der Reichsbahnzeit von 1933 bis 1945.
29. Juni 2025
Am 24. und 25. Juni 2025 ist der 1966 in der Jünkerather DEMAG gebaute Roheisenpfannenwagen an seinen neuen Standort in der Gewerkschaftsstraße in Jünkerath umgezogen. Im Beitrag werden Videos und Fotos zu dieser besonderen Aktion präsentiert.
von Manfred Jehnen 26. Juni 2025
Unser Museumsstück des Monats ist Schienenstück mit Walzzeichen von 1884: Ein seltener Zeitzeuge aus Stahl, gewalzt von der UNION AG in Dortmund.
von Manfred Jehnen 25. Juni 2025
Am zweiten Tag der Umzugsaktion "Roheisenpfannenwagen" war frühes Aufstehen angesagt. Um kurz vor 5:00 Uhr morgens rollten die Tieflader an. Wenige Stunden später stand unser Wagen an seinem neuen Platz.
von Manfred Jehnen 24. Juni 2025
Tag 1 der Aktion "Umsetzung des Jünkerather Roheisenpfannenwagens" ist vorbei. Ziel war es, die Pfanne und den eigentlichen Wagen auf zwei Tieflader zu verfrachten, die Tieflader zu parken und den Kran an der Stelle, an der der Roheisenpfannenwagen seine neue Heimat finden soll, wieder aufzubauen.
von Manfred Jehnen 18. Juni 2025
Am 18.06.2025 haben wir unseren Roheisenpfannenwagen und das Umfeld am momentanen Standort in der Straße "Am Römerwall" für den Transport noch etwas aufgehübscht. Man muss sich halt um das "Heavy Metal" kümmern, sonst wachsen daraus im wahrsten Sinne des Wortes die Bäume in den Himmel. Weitere Informationen und Bilder finden Sie im Beitrag.
von Manfred Jehnen 7. Juni 2025
Am 24. und 25. Juni 2025 wird der rund 80 Tonnen schwere Roheisenpfannenwagen der Eisenbahnfreunde Jünkerath mit einem Schwertransport von seinem bisherigen Standort am Römerwall auf ein neues Gleis an der Park & Ride-Anlage gegenüber des Bahnhofs Jünkerath gesetzt. Mehr Informationen zum Hintergrund dieser spektakulären Aktion erfahren Sie im Blog der Eisenbahnfreunde Jünkerath.
von Manfred Jehnen 25. Mai 2025
Die neue EFJ-Info ist da! Unsere Vereinszeitschrift für Mitglieder bietet auf 32 Seiten wieder zahlreiche spannende Themen – unter anderem zur rechtsufrigen Moselstrecke, neuen Exponaten im Museum, einem beeindruckenden H0-Modell der 39 158 und zur Arbeit unserer Dienstagsrunde. In der Rubrik „Eisenbahnhistorisches“ starten wir außerdem eine neue Serie über historische Eisenbahnberufe. Das aktuelle Museumsstück des Monats: die alte Wetterfahne vom Bahnhof Jünkerath. Einen Überblick über alle Themen gibt’s im neuen Blogartikel!
von Manfred Jehnen 22. Mai 2025
Unser Museumsstück des Monats Mai 2025 ist eine Wetterfahne aus dem 19. Jahrhundert. Einst zierte das schmiedeeiserne Kunstwerk in Form eines Flügelrades das Dach des Bahnhofs Jünkerath. Heute kann man es auf dem Treppenaufgang des Eisenbahnmuseums Jünkerath bewundern.
von Manfred Jehnen 9. Mai 2025
Am 24. Dezember 1944 wurde der Eisenbahnknotenpunkt Jünkerath Ziel eines amerikanischen Luftangriffs. Einer der beteiligten Piloten, Charles J. Loring, wurde abgeschossen und geriet in Gefangenschaft. Jahrzehnte später führte die Recherche belgischer Heimatforscher zur Zusammenarbeit mit Rainer Helfen vom Eisenbahnmuseum Jünkerath und einem SWR-Fernsehbeitrag, der unter anderem im Museum gedreht wurde.