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Exkursion nach Dümpelfeld

Manfred Jehnen • Okt. 14, 2023

Exkursion nach Dümpelfeld zur Erinnerung an die Einstellung des Güterverkehrs auf der Strecke Dümpelfeld - Lissendorf - Jünkerath vor 50 Jahren

Am 15. Januar 2023 wurde der Museumsbahnhof Ahütte eröffnet. "Bahnhofsvorsteher" Andreas Kurth hatte das ehemalige Empfangsgebäude des an der ehemaligen Strecke Dümpelfeld - Lissendorf - Jünkerath gelegenen Bahnhofs gekauft, liebevoll restauriert und bietet seitdem nicht nur Kaffee, Kuchen und andere Leckereien an, sondern führt auch Veranstaltungen durch.

In diesem Jahr bot sich für den Veranstaltungskalender besonders die Erinnerung an die Stilllegung der besagten Strecke an. Der Personenverkehr auf der zu diesem Zeitpunkt bereits sehr stark heruntergewirtschafteten oberen Ahrtalbahn wurde am 3. Juni, der Güterverkehr am 30. September 1973 eingestellt. Nachdem Andreas Kurth im Juni bereits - unter Beteiligung der Eisenbahnfreunde Jünkerath und des Museumsstellwerks Lissendorf - eine Tour von Ahütte nach Jünkerath organisiert hatte (s. Bericht vom 05.06.2023), ging es diesmal mit Schienenersatzverkehr (in einem historischen Bus) von Ahütte nach Dümpelfeld.

Auch diesmal waren die Eisenbahnfreunde Jünkerath wieder mit von der Partie. EFJ-Vorstand Manfred Jehnen trat in zeitgenössischer Eisenbahner-Uniform aus dem Jahre 1973 als fachlicher Reiseleiter auf und informierte die Gäste unterwegs über historische Hintergründe, über die einzelnen Bahnhöfe, Brückenbauwerke und vieles mehr.

Bei bestem Wetter ging es von Ahütte aus zunächst nach Ahrdorf. Dort gab es einen längeren Halt. An der Stelle, an der sich einst der Lokschuppen der Lokstation Ahrdorf befand, informierte Manfred Jehnen die Teilnehmer anhand von historischen Fotos und Plänen über die Infrastruktur des Ahrdorfer Bahnhofs, von der kaum noch etwas zu sehen ist.

Nachdem auch die Bahnhöfe Müsch und Antweiler kurz angefahren wurden, ging es weiter nach Schuld. Der Bahnhof Fuchshofen konnte wegen der Umleitungen im Ort nicht angefahren werden. Dafür gab es in Schuld gleich zwei Stationen für die Eisenbahnfreunde. Über eine ehemalige Eisenbahnbrücke, die derzeit wegen der hochwasserbedingten Sanierungsarbeiten im Ort als Teil der provisorischen Zufahrt zu einem Baustoffhändler dient, erreichte der historische Bus das Empfangsgebäude von Schuld. Dort informierten die Eigentümer des Gebäudes über das eindrucksvolle Zeugnis Eifeler Eisenbahngeschichte und präsentierten interessante Details wie die Höhentafel oder das nachträglich angebaute Stellwerk. 

Danach wurde ein Fotohalt am Schulder Tunnel eingelegt. Durch den Tunnel, den man zuvor als baufällig eingestuft und abgesperrt hatte, führt seit dem Hochwasser 2021 die Umleitungsstraße nach Insul. Der Tunnel wurde sogar mit Licht ausgestattet und strahlt in altem Glanze. Von Baufälligkeit ist keine Rede mehr.

Für den Fotohalt postierten sich die Fahrgäste am Tunnel. Auf ein Zeichen kam der Bus dann in langsamer Fahrt durch den Tunnel, sodass alle, die mit einer Kamera ausgestattet waren, ein gutes Foto schießen konnten.

Auch in Dümpelfeld, dem letzten Ort der Exkursion, gab es zwei Stationen: den Bahnhof und die vom Abriss bedrohte Brücke, für deren Erhalt sich eine Gruppe engagierter Bürger aus Dümpelfeld und Umgebung seit zwei Jahren einsetzt. Die mehr als 100 Jahre alte Brücke war beim Hochwasser 2021 beschädigt worden und sollte nach einem Beschluss des Gemeinderates abgerissen werden. Dagegen regte sich Widerstand. Gemeinsam mit anderen Mitstreitern gründete Annette von Kintzel, die in unmittelbarer Nähe der Brücke wohnt, einen Dorfverein, der sich unter anderem den Erhalt der Brücke zum Ziel gesetzt hat. Bislang war man damit sehr erfolgreich. Die Brücke wurde unter Denkmalschutz gestellt und es gibt berechtigte Hoffnung, dass es tatsächlich gelingt, den Abriss zu verhindern. 

An der Brücke war ein Treffen  mit Annette von Kintzel vereinbart. Nach einer kurzen historischen Einführung durch Manfred Jehnen erläuterte Frau von Kintzel vor dem wunderbaren Panorama der Dümpelfelder Brücke anhand eines Modells die derzeitige Situation und die Pläne, die der Dorfverein in den nächsten Monaten vorantreiben will.

Nach dieser eindrucksvollen Präsentation ging es zurück nach Ahütte, wo die Reisegruppe - pünktlich wie die Eisenbahn um 14:00 Uhr - ankam.  

Die Teilnehmer waren durchweg begeistert von der spannenden Exkursion und wir als Eisenbahnfreunde Jünkerath freuen uns bereits auf die nächste gemeinsame Veranstaltung mit dem Museumsbahnhof Ahütte.

Ein Besuch des Museumsbahnhofs lohnt sich übrigens auch ohne Veranstaltung. Neben dem tollem Ambiente des Empfangsgebäudes und der guten Bewirtung gibt es neuerdings auch einen Schienenbus der Baureihe VT 98 zu bestaunen. 

von Manfred Jehnen 03 Mai, 2024
Fast drei Jahre nach der Zerstörung des Eisenbahnmuseums bei der Hochwasserkatastrophe vom 14./15.07.2021 eröffnen die Eisenbahnfreunde Jünkerath am 02.06.2024 ihr Museum an anderer Stelle wieder neu. In unzähligen Arbeitsstunden und mit viel Sorgfalt haben die Eisenbahnfreunde das, was aus dem Hochwasser gerettet werden konnte, aufgearbeitet und wieder in einen präsentablen Zustand gebracht. Parallel dazu wurde in den Räumlichkeiten in der Mühlengasse 3a ein neues Museum aufgebaut, das sich sehen lassen kann.
von Manfred Jehnen 27 Apr., 2024
Unser Museumsstück des Monats ist diesmal eine Bahnsteigkarte, die am 23.08.1958 im Bahnhof Jünkerath ausgestellt wurde. Eine Bahnsteigkarte musste man sich kaufen, wenn man auf den Bahnsteig wollte, aber keine Fahrkarte hatte, zum Beispiel, wenn man jemanden zum Zug bringen oder vom Zug abholen wollte. Die Karte war eng verbunden mit der Bahnsteigsperre, an der kontrolliert wurde, ob man auch die Berechtigung zum Betreten des Bahnsteiges hatte. Mit dieser Maßnahme wollte man Menschen, die auf dem Bahnsteig “nichts zu suchen hatten”, von dort fernhalten. Bei der Deutschen Bundesbahn wurden die Bahnsteigkarten, flächendeckend, gemeinsam mit den Bahnsteigsperren, zum 1. Mai 1974 abgeschafft.
von Manfred Jehnen 06 Apr., 2024
Am 05.04.2024 waren haben wir einige Exponate, die nach der Flut vom 14./15.07.2021 im ehemaligen Empfangsgebäude des Bahnhofs Jünkerath zweichengelagert waren, ins Museum gebracht. Besonders schwierig war der Transfer von zwei sehr schwergewichtigen Exponaten: einer Personenwaage und einer großen Bohrmaschine aus einem Bahnbetriebswerk.
von Manfred Jehnen 28 März, 2024
Unser Museumsstück des Monats ist diesmal eine Knallkapsel mit Behälter.
von Manfred Jehnen 18 März, 2024
Rund 50 Eisenbahnfreunde hatten sich um 15:00 Uhr im Jünkerather Eisenbahnmuseum eingefunden, um die Präsentation des Buches über den Lokfriedhof Karthaus mitzuverfolgen. Der Lokfriedhof Karthaus, größter Lokfriedhof der Deutschen Bundesbahn, war für zahlreiche Lokomotiven unterschiedlicher Baureihen die letzte Station, bevor sie von Schneidbrennern zerteilt wurden. Kupfer, Messing und andere wertvolle Metalle wurden aussortiert und das Eisen schließlich als Schrott zu den Hochöfen transportiert.
von Manfred Jehnen 06 März, 2024
Das Crowdfunding-Ziel von 4.500 EUR wurde bereits nach einer Woche erreicht. Das Projekt läuft bis zum ursprünglich geplanten Datum weiter. Danach bekommen wir das Geld und können in das technische Equipment für die geplante Digitalisierung investieren. Vielen Dank an Alle, die zu diesem tollen Ergebnis beigetragen haben!
von Manfred Jehnen 02 März, 2024
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von Manfred Jehnen 28 Feb., 2024
Die Finanzierungsphase unseres Crowdfunding-Projektes ist gestartet. Innerhalb der nächsten drei Monate gilt es nun, gemeinsam mit der Volksbank die für die Digitalisierung unserer Bestände benötigte Summe von 4.500 EUR zu erreichen. Die Volksbank verdoppelt Einzelspenden bis 50 EUR und die Spenden können steuerlich geltend gemacht werden.
von Manfred Jehnen 26 Feb., 2024
Die erste Phase des Crowdfunding-Projektes, das wir gemeinsam mit der Volksbank Eifel gestartet haben, wurde erfolgreich abgeschlossen. Innerhalb von zwei Tagen hatten wir die benötigten 50 Fans zusammen und konnten dadurch bereits den Übergang in die Finanzierungsphase beantragen. Sobald das technisch eingerichtet ist, können Spenden verarbeitet werden.
von Manfred Jehnen 26 Feb., 2024
Das Museumsstück des Monats ist diesmal ein Freileitungisolator aus Porzellan. Der Isolator stammt von einem Telegrafengestänge der Strecke Hillesheim - Gerolstein, die gegen Ende des 2. Weltkrieges durch auf dem Rückzug befindliche deutsche Truppen stark zerstört und nicht wieder in Betrieb genommen wurde.
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