Buchvorstellung der Eisenbahnfreunde Jünkerath

Manfred Jehnen • 18. März 2024

Gut besuchte Buchvorstellung im Eisenbahnmuseum Jünkerath

Als die Eisenbahnfreunde im Jahre 2012 eine Publikationsreihe mit dem Namen "Zeitreise Eisenbahn" starteten, dachte wohl niemand daran, dass man rund zwölf Jahre später bereits das siebte Buch dieser Reihe präsentieren würde. Die Bücher, die allesamt im Eigenverlag herausgegeben wurden, behandeln ganz unterschiedliche Themen. Mal geht es um Streckenportraits, mal um Ausbesserungswerke von Dampflokomotiven und natürlich darf auch ein Buch über den Eisenbahnstandort Jünkerath nicht fehlen. So unterschiedlich die Bücher auch sind: es geht immer um die Eisenbahn im Eifel- und Moselraum.

Das Buch, das diesmal vorgestellt wurde, dürfte insbesondere die Freunde der Dampflokomotive interessieren und faszinieren, denn es handelt vom Lokfriedhof Karthaus, dem größten Lokfriedhof der Deutschen Bundesbahn. Der Lokfriedhof Karthaus war für zahlreiche Lokomotiven unterschiedlicher Baureihen die letzte Station, bevor sie von Schneidbrennern zerteilt wurden. Kupfer, Messing und andere wertvolle Metalle wurden aussortiert und das Eisen schließlich als Schrott zu den Hochöfen transportiert.   

Rund 50 Eisenbahnfreunde hatten sich um 15:00 Uhr im Jünkerather Eisenbahnmuseum eingefunden, um die Präsentation dieses Buches mitzuverfolgen. Viele Zuschauer hatten sich trotz des immer noch bestehenden Schienenersatzverkehrs aus dem Trierer Raum auf den Weg nach Jünkerath gemacht, einige sogar aus dem Saarland.  

Autor Wolfgang Kreckler erläuterte anhand einer professionell gestalteten Präsentation, wie sein Interesse für die Eisenbahn und speziell für den Lokfriedhof Karthaus entstand, erläuterte die Geschichte der Eisenbahn in und um Karthaus und zeigte viele faszinierende Bilder und Pläne, die auch im Buch zu sehen sind.  Einige Bilder zeigen zum Beispiel die einst stolzen Dampfrösser, wie sie - schon ziemlich heruntergekommen - in einer Reihe hintereinander stehend, auf den Schneidbrenner warten. Auf anderen Bildern sieht man die Arbeiter, die in schmutzigen Anzügen und mit Schutzbrillen ihrer schweren Arbeit nachgingen und die tonnenschweren Stahlkolosse Stück für Stück zerlegten. Es sind (auch) die Bilder, die das Buch ganz besonders machen. Sie stammen überwiegend von dem leider bereits verstorbenen Eisenbahnfotografen Jürgen Zeug, der gleich in der Nachbarschaft des Lokfriedhofs wohnte und unzählige Fotos gemacht hat, die wirklich Seltenheitswert haben. 

Die Fotosammlung von Jürgen Zeug, die sich heute im Besitz von Wolfgang Kreckler befindet, war sozusagen der Grundstock für das Buch. Angereichert werden die Fotos um Gleispläne und zahlreiche Fakten zur Geschichte der Eisenbahn rund um Karthaus, zu den in Karthaus gestrandeten Lokomotiven, zu den Arbeitsabläufen bei der Zerlegung und vielem mehr.

Der Applaus am Ende der Präsentation machte deutlich, dass es ein gelungener Vortrag war, der Lust auf mehr gemacht hatte. Nachdem der Veranstaltungsraum ein wenig umgebaut worden war, konnte der Buchverkauf beginnen. Viele Besucher nutzten die Gelegenheit, sich das Buch gleich vor Ort zu kaufen und vom Autor signieren zu lassen. Bei Knabbereien und Kaltgetränken gab es auch noch die Möglichkeit, gemeinsam mit den anderen Anwesenden ein wenig zu "fachsimpeln" und über die Zeit der guten alten Eisenbahn zu diskutieren. 

Mehr zum Buch finden Sie auf unserer Website unter Publikationen.
  
Abschließend noch einige Impressionen von der Veranstaltung.

Der Autor


Wolfgang Kreckler ist Gründungsmitglied der Eisenbahnfreunde Jünkerath, war viele Jahre lang Vereinsvorsitzender und hat die Geschicke des Vereins und des Eisenbahnmuseums Jünkerath wesentlich geprägt. 


Das Thema Eisenbahn wurde ihm sozusagen in die Wiege gelegt. Inspiriert durch seinen Vater, der viele Jahre Lokführer im Bw Ehrang war, interessierte Wolfgang Kreckler sich schon früh für die Eisenbahn und eignete sich im Laufe der Jahre ein umfangreiches Fachwissen speziell zum Thema Dampflokomotiven an. 


Auch als Buchautor machte er sich einen Namen. Bereits 1995 erschien im Eigenverlag der Eisenbahnfreunde Jünkerath sein erstes Buch. Es handelte von der Eisenbahngeschichte des Ortes Jünkerath.


Gemeinsam mit seinem Bruder Martin verfasste er das im Jahre 2008 im EK-Verlag veröffentlichte Buch "Eisenbahn in Ehrang". 


Im Eigenverlag der Eisenbahnfreunde Jünkerath erschien dann 2015 ein Buch über die Stokerlokomotiven im Bw Ehrang, 2017 eine Broschüre über die Baureihe 44 in der Eifel und 2020 schließlich ein 476 Seiten starkes Werk über den Eisenbahnknotenpunkt Jünkerath.

 

Wolfgang Kreckler wuchs in Ehrang auf, quasi in der Nachbarschaft des Lokfriedhofs Karthaus. Vor einigen Jahren konnte er die Fotosammlung des Trierer Eisenbahnfotografen Jürgen Zeug erwerben, der ebenfalls ein Fan der Dampflok und schon früh mit der Kamera unterwegs war. Zeug schoss qualitativ hochwertige Bilder der schwarzen Dampfrösser, auch auf dem Lokfriedhof Karthaus. Damit waren die Grundlagen für das neue Buch gelegt.


von Manfred Jehnen 7. Juni 2025
Am 24. und 25. Juni 2025 wird der rund 80 Tonnen schwere Roheisenpfannenwagen der Eisenbahnfreunde Jünkerath mit einem Schwertransport von seinem bisherigen Standort am Römerwall auf ein neues Gleis an der Park & Ride-Anlage gegenüber des Bahnhofs Jünkerath gesetzt. Mehr Informationen zum Hintergrund dieser spektakulären Aktion erfahren Sie im Blog der Eisenbahnfreunde Jünkerath.
von Manfred Jehnen 25. Mai 2025
Die neue EFJ-Info ist da! Unsere Vereinszeitschrift für Mitglieder bietet auf 32 Seiten wieder zahlreiche spannende Themen – unter anderem zur rechtsufrigen Moselstrecke, neuen Exponaten im Museum, einem beeindruckenden H0-Modell der 39 158 und zur Arbeit unserer Dienstagsrunde. In der Rubrik „Eisenbahnhistorisches“ starten wir außerdem eine neue Serie über historische Eisenbahnberufe. Das aktuelle Museumsstück des Monats: die alte Wetterfahne vom Bahnhof Jünkerath. Einen Überblick über alle Themen gibt’s im neuen Blogartikel!
von Manfred Jehnen 22. Mai 2025
Unser Museumsstück des Monats Mai 2025 ist eine Wetterfahne aus dem 19. Jahrhundert. Einst zierte das schmiedeeiserne Kunstwerk in Form eines Flügelrades das Dach des Bahnhofs Jünkerath. Heute kann man es auf dem Treppenaufgang des Eisenbahnmuseums Jünkerath bewundern.
von Manfred Jehnen 9. Mai 2025
Am 24. Dezember 1944 wurde der Eisenbahnknotenpunkt Jünkerath Ziel eines amerikanischen Luftangriffs. Einer der beteiligten Piloten, Charles J. Loring, wurde abgeschossen und geriet in Gefangenschaft. Jahrzehnte später führte die Recherche belgischer Heimatforscher zur Zusammenarbeit mit Rainer Helfen vom Eisenbahnmuseum Jünkerath und einem SWR-Fernsehbeitrag, der unter anderem im Museum gedreht wurde.
von Manfred Jehnen 8. Mai 2025
Authentische Eisenbahntechnik zum Anfassen: Bei einer Veranstaltung im historischen Bahnhof Witterschlick konnte ich erleben, wie aus einem stillgelegten Stellwerk ein lebendiges Museum geworden ist – mit echten Stellhebeln, Modellbahn und Uniformen. Mehr dazu im aktuellen Blogartikel!
von Manfred Jehnen 28. April 2025
Patrick Schnieder wird neuer Verkehrsminister. Wir gratulieren herzlich und verbinden damit große Hoffnungen für unsere Region.
von Manfred Jehnen 23. April 2025
Unser Museumsstück des Monats sind zwei kleine Metallnägel, die große Eisenbahngeschichte erzählen: In unserem Museum befinden sich ein Schwellennagel mit der Jahreszahl „32“ sowie einer mit dem Kürzel „DR“ für die Deutsche Reichsbahn. Diese Nägel wurden einst in Holzschwellen eingeschlagen, um das Verlegejahr oder die zuständige Bahnverwaltung zu kennzeichnen. Sie zeigen eindrucksvoll, wie selbst unscheinbare Gegenstände wichtige Hinweise auf den Bahnbetrieb vergangener Zeiten geben können.
von Manfred Jehnen 10. April 2025
Das Eisenbahnmuseum Jünkerath ist prominent in der aktuellen Ausgabe des Magazins "der schienenbus" vertreten. In der Ausgabe 2-2025 hat Redakteur Marcus Janke dem Museum vier DIN A5-Seiten im Heft gewidmet. Unter der Überschrift "Von der Museumseisenbahn zum Eisenbahnmuseum" beschreibt Marcus Janke den manchmal ganz schön steinigen Weg, den die Eisenbahnfreunde Jünkerath seit ihrer Gründung im Jahre 1986 zurückgelegt haben und gibt den Lesern einen Einblick in unser Museum.
von Manfred Jehnen 6. April 2025
Am 06.04.2025 fand eine Wanderung des Eifelvereins Gerolstein auf den Spuren der Strecke Hillesheim - Gerolstein statt. Wanderführer war unser Vereinsmitglied Helmut Bell.
von Manfred Jehnen 31. März 2025
Im Eisenbahnmuseum Jünkerath startet am 5. April die Museumssaison 2025. Ab diesem Tag öffnen wir bis Ende September jeden Samstag von 14:00 Uhr bis 16:00 Uhr unser Museum und freuen uns auf zahlreiche Besucher.